Im Sommer, wenn es schön heiß ist, dann ist Paddeln ein super Spaß! Wir waren auf der Pegnitz, zwischen Velden und Eschenbach mit BeFree Franken unterwegs.
Anreise
Inhaltsverzeichnis
Zur schönen Pegnitz kommt man aus allen Richtungen. Das Örtchen Velden erreicht man am Besten über die A9, Ausfahrt Pegnitz (von Norden – Berlin) oder Hormersdorf (von Süden – Nürnberg). Wer natürlich mit dem Motorrad anreist, sollte unbedingt die 21km lange Strecke Hersbruck – BeFree-Velden einplanen.
An wunderbar gewundener Straße geht es entlang an den idyllischen Landschaften der Hersbrucker Schweiz ins Pegnitztal. Der Fluss Pegnitz begleitet uns dabei auf der gesamten Strecke und ab Vorra haben wir neben den typischen, fränkischen Fachwerkorten auch die Bahn als Begleiter der Strecke. Die Brücken gehören zur alten Verbindung Stuttgart – Prag, die um 1890, also während der industriellen Revolution, im Stahlfachwerkstil erbaut wurden. In den letzten Jahren ist eine heftige Debatte um den Erhalt der Brücken entfacht worden und Bürderinitiativen streiten mit der Deutschen Bahn, wie es weitergeht, Erhalt oder Abriss?
Paddeln mit BeFree
Hier waren wir aber nicht nur zum Moppedfahren, sondern viel mehr zum Paddeln! Das ist wirklich etwas für Jung und Alt und auch für Ungeübte. Der Muskelkater am nächsten Tag in den Oberarmen sollte auszuhalten sein.
Gebucht haben wir das Paddeln bei Be Free. Stefan und sein Bruder Manuel lieben die Natur und klettern seit ihrer Kindheit in den Bergen herum, und das durchaus professionell. In Franken haben sie ihre neue Heimat gefunden und bieten mit Be Free neben Paddeln auch noch Klettern und Höhlentouren an. Paddeln ist dabei von Mai bis September möglich. Wer mit ihnen paddeln will, meldet sich am besten telefonisch an, unter +49 157 85402053. Reservieren ist Pflicht, wobei ab und zu auch spontan noch ein Boot zu haben ist, einfach mal probieren.
Kanu, Kajak, Canadier
Die erste Frage die sich stellt, ist, ob man im Canadier oder Kajak die Pegnitz befahren möchte, Kanu ist nämlich nicht mehr und nicht weniger, als der Oberbegriff für diese Boote, oft aber werden Canadier auch als Kanu bezeichnet. Aber wo ist der Unterschied zwischen Canadier und Kajak? Den Canadier bedient man mit einem Stechpaddel, also immer auf einer Seite paddeln und man sitzt oder kniet in dem Boot. Das Kajak wird dagegen mit einem Doppelpaddel bewegt und der Bootsfahrer sitzt mit nahezu ausgestreckten Beinen im Boot. Angeboten werden die Canadier als Doppel- und Dreifachsitzer, die Kajaks als Einer und Zweier. Lustiger Nebeneffekt der Paddelarten ist, dass man im Kajak unweigerlich nass wird (das Doppelpaddel wird über dem Kopf gewendet und das Wasser der anderen Paddelseite läuft dann nach unten…), wenn man Glück hat, verschont einen das Paddeln im Canadier davor. Wechselsachen sollte man in jedem Fall einpacken.
Paddeln
Die Boote werden in der Nähe von Lungsdorf bereit gestellt und hier kann man sie dann auch wassern. Stefan und Manuel geben eine Einweisung, wie man am besten paddelt. Das Ein- und Aussteigen muss man beim ersten Mal ebenfalls noch üben und auch dazu gibt es eine Anleitung. Wenn dann noch erklärt ist, dass es fünf Umtragestellen gibt, dann kann man sein Boot schnappen und auf das Wasser gehen.
Drei unterschiedliche Strecken werden angeboten:
- Güntersthal – Eschenbach, die Tagestour, 5-6 Stunden
- Güntersthal – Artelshofen, Tour 1, 2-3 Stunden
- Artelshofen – Eschenbach, Tour 2, 3 Stunden
Der Duft der Bauernorchidee (auch Rotes Springkraut) empfängt einen sofort, wenn man im Boot sitzt. Was ich persönlich auch immer sofort feststelle, ist die Ruhe, die das Wasser einem gibt. Erst einmal im Boot und das Paddel in der Hand, treibt einen die Strömung weiter. Auf der Pegnitz sehr gemächlich und keinesfalls aufregend.
Faszinierend ist für mich auch immer, dass an heißen Tagen unglaublich viele Boote im Wasser sind und es kaum auffällt. Durch die Ein- und Ausstiegszeit, entzerrt sich das Feld der Paddler so sehr, dass man auch zu Stoßzeiten nicht das Gefühl hat, dass die Pegnitz nur noch aus Booten besteht.
Gepäck
Eigentlich benötigt man ja nichts auf dem Wasser. Eine Schwimmweste hat jeder gestellt bekommen und am Körper, wer aber ein Picknick plant, sich von seinem Handy, Geldbeutel, etc. nicht trennen möchte, bekommt vom Be Free Team eine wasserdichte Tonne gestellt. Die gibt es in zwei unterschiedlichen Größen und können in den Booten gut verstaut und mitgenommen werden.
Gastronomie an der Strecke
An der Strecke gibt es einige Einkehrmöglichkeiten ab Artelshofen. Diese sind in der Regel auch vom Wasser aus gut sichtbar. An besonders gut frequentierten Tagen kann es schon mal vorkommen, dass die Gaststätten sehr voll sind. Aber irgendwo findet sich ein Plätzchen, im Zweifelsfall halt nicht im Garten, sondern drinnen.
Umtragestellen
Bei der Einweisung werden die Umtragestellen genannt und in einer Karte eingezeichnet, die man mitnehmen kann. Umtragestellen bedeutet, dass das Boot aus dem Wasser genommen werden muss und an anderer Stelle wieder eingesetzt wird. Das ist notwendig, weil sich auf der Strecke Wehre befinden und die kann man nicht befahren.
Das schwierigste dabei ist noch aus dem Boot heraus zu kommen. Die Boote selber sind so leicht, dass Erwachsene es problemlos schaffen sie aus dem Wasser zu heben. An Land werden die Boote dann über eine Wiese oder über Wege gezogen oder getragen. Es sind so robuste Boote, dass man sich keine Sorgen machen muss, dass etwas kaputt gehen könnte. An der Einstiegsstelle gilt, wer zuerst kommt, wassert zuerst und nach und nach sind alle Boote wieder im Wasser und weiter gehts.
Abholservice
Und ist der Tag zu Ende oder die gewünschte Strecke gefahren, dann muss man ja irgendwie zurück zum Ausgangspunkt, wo in der Regel das Auto zu finden ist. Dazu ruft man Stefan einfach an, der dann einen Zeitpunkt nennt, an dem er an der entsprechenden Abholstelle sein wird. Von dort wird das Boot und der Bootsfahrer eingesammelt und ein entspannter Tag geht fröhlich zu Ende.
Fazit
Das Paddeln ist ein Erlebnis! Die Ruhe, die einen umfängt, wenn man aufs Wasser geht und die sanfte Strömung der Pegnitz erlauben es auch blutigen Anfängern einen herrlichen Tag zu haben. Und das schöne ist, wer nicht mehr kann, lässt sich einfach abholen. Ausprobieren, es lohnt sich!
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