Eine Motorradtour, die es in sich hat. Eigentlich hätte man ja auch ganz entspannt den Achenpass fahren können um anschließend die alte Brennerstrecke zu nehmen. Haben wir nicht. Zu viert haben wir uns in Tegernsee getroffen und haben einen irren Tag genossen.
Tourlänge: 288 km
Niveau: anspruchsvoll
Gesamte Reisezeit (inkl. Pausen): 11 Stunden
- gefahrene Passstraßen:
- Achenpass
- Zillertal Höhenstraße (mautpflicht)
- Gerlospass (mautpflicht)
- Felbertauern (mautpflicht)
- Staller Sattel
- Furkelpass
- Grödner Joch
- Seiser Alm
Die beigefügten Streckenpläne geben die Tour nur ungefähr wider! Bitte keinesfalls ausschließlich danach richten, zum Teil sind die Pfade nur ungenau angegeben. Sie dienen nur der Orientierung!
Eine wild gewürfelte Truppe hat sich zusammen gefunden um eine Tour nach Slowenien zu machen und zwar bis in den tiefsten Osten an die kroatische Grenze. Dieser Teilabschnitt war der erste auf dem Weg.
Achenpass – Zillertaler Höhenstrasse – 86 km
Inhaltsverzeichnis
Der Streckenplan Tegernsee – Zell am Ziller.kmz
Losgefahren sind wir also am schönen Tegernsee und haben uns über den Achenpass und den Achensee nach Österreich hineingefahren. Wenn man über den Achenpass fährt, ist der Einstieg ins Zillertal direkt gegeben. Hier haben wir uns entschieden von der ausgetretenen Route der Bundesstraße zu entfernen und sind auf Nebenstraßen gefahren. In Ried haben wir den Einstieg genommen und sind auf der kleinen Nebenstraßen, mit einem sagenhaften Panorama der Straße bis nach Zell gefolgt. Wenn ein Auto entgegenkommt, sollte man darauf gefasst sein, dass man gegebenfalls stehen bleiben muss. Die Zillertaler Höhenstraße ist mautpflichtig und kostetete € 5,- pro Mottorrad im Sommer 2016. Insgesamte Fahrtzeit für die Strecke bis Zell, ca. 2,5 gemütliche Stunden mit stehen bleiben, schauen, fotografieren und genießen.
Gerlospass – Felbertauern – 104 km
Der Streckenplan Gerlos – Felbertauern.kmz
Beide Strecken sind echte Autobahnen, schon schön zu fahren, aber nicht vergleichbar mit den kleinen Seitenstraßen, die mein Herz begeistern. Um aber vorwärts zu kommen, haben wir die breite 165 und 108 genutzt. Nur so konnte der Staller Sattel, eine meiner liebsten Strecken erreicht werden, also hier vorbei. Angemerkt sei noch, dass der Gerlospass € 6,- pro Fahrer (Stand 2016) kostet und für den Felbertauern satte 10,- € zu Buche schlagen.
Defereggental – Staller Sattel -Antholz Mittertal – 59 km
Der Streckenplan Defereggental – Staller Sattel – Antholz Mittertal.kmz
Das Defereggental ist eines der schönsten Täler das ich kenne. Auf dem Weg zum Staller Sattel begleitet uns ein kleines Bächlein und liebliche Almwiesen säumen die Straße, Kuhgebimmel inklusive. Sehr sanft ist der Anstieg, bis wir dann endlich am einspurigen Staller Sattel ankommen. Dieser markiert gleichzeitig die Grenze zu Italien.
Nur eine Viertelstunde ist er jeweils geöffnet. Von Norden kommend zur vollen Stunde, von Süden zur halben Stunde. Die Fahrradfahrer haben Vorrang, sie sind in den zahlreichen Haarnadelkurven einfach schneller, sogar schneller als der noch so geübte Motorradfahrer. Herrlich schlängelt sich die Straße talabwärts durch Wald und Fels um dann unten am Antholzer See zu münden, wo einen die Motorrad- und Autofahrer erwarten und die Motoschau betrachten. Eine meiner allerliebsten Strecken in den Alpen, klein, fein und absolut schön zu fahren! Kleiner Tipp, wenn man wartet, bis alle weg sind, hat man meist die Strecke für sich alleine!
Am kleinen Antholzer See angekommen fährt man weiter talabwärts immerzu Richtung Dolomiten auf einer breiten Straße durch das Antholz Mttertal um schließlich in Niederrasen auf die Bundesstrasse zu stoßen und sich aufzumachen ins Hochgebirge der Dolomiten.
Furkelpass – Grödner Joch – Seiseralm – 89 km
Der Streckenplan Furkelpass – Grödner Joch – Seiseralm.kmz
Im Tal angekommen, steht der nächste Pass direkt vor der Türe. Diesen Abschnitt bin ich bisher noch nicht gefahren und muss sagen, das ich sicherlich wieder kommen werde.
Der Furkelpass ist mit seinen Wald und Bergserpentinen eine schöne Sache und stimmt auf das übergeniale Grödner Joch ein. Das muss jeder begeisterte Bergtourenfahrer mindestens ein Mal erfahren haben. Der Weg führt an den schroffen Steilhängen der Dolomiten entlang und schraubt sich gewaltig hoch. Gipfelt er dann zwischen zwei Massivwänden, ist das Glück kaum in Worte fassbar. Leider habe ich hier keine Bilder machen können, Grund genug, wieder zu kommen. Es sei noch erwähnt, dass der Streckenplan an dieser Stelle fehlerhaft ist. Aber wer die Strecke fährt, der findet den Weg ohnehin. Alle Straßen sind super markiert, verfahren ist quasi unmöglich.
Nach dem Grödner Joch ging es dann noch viele weitere Kilometer durch die Almböden und Bergdörfer. Hinauf zur Seiseralm. Die Seiseralm hat durch das übermäßig vorhandene touristische Angebot definitiv viele Reize eingebüßt. Davon ist aber nichts zu spüren, wenn man bei Jesko und Marga auf der Puflatsch Schutzhütte einkehrt. Hier ist die Welt noch so, wie sie für eine Alm gehört. Nachts das Gebimmel der Kuhglocken, weite Blicke über Berg und Alm und der Duft der Natur. Das Essen ist ebenfalls angemessen für eine Berghütte, auf das üppige Angebot der Touristenzentren verzichte ich gerne.
Schön war der erste Tag auf der Tour in Richtung Slowenien, weiter geht es durch die Italienischen Alpen in Richtung Kobarid.
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