Motorradfahren auf dem Monte Baldo ist ein Erlebnis. Der Monte Baldo ist das Bergmassiv, das direkt an den Gardasee im Osten anschließt. Er schiebt sich zwischen den See und die Autobahn und wer von Norden in Richtung Verona fährt, der hat ihn zwischen Riva im Norden und Affi im Süden immer zur rechten Seite. Mit seinen Gipfeln Cima di Valdritta (2218 m) und dem Punta Telegrafo (2200 m) ist der Monte Baldo auch durchaus als Gebirge anzusehen. Auf seiner Nordflanke gibt es Viecher, die im Sommer im Almbetrieb geweidet werden. Es finden sich Ziegen, Schafe, Kühe und auch Pferde. Weil die Italiener gerne ein Picknick machen, finden sich an vielen Stellen auch Picknickparks mit Tischen und Bänken, meist direkt neben der Straße. Das macht aber nichts, so viel Verkehr ist am Monte Baldo in der Regel nicht. Wer lieber einkehrt und sich bedienen lässt, der hat die Möglichkeit dazu an einer Jausenstation oder dem ein oder anderen Restaurant. Für das leibliche Wohl am Berg ist also bestens gesorgt.
Die Straßen am Monte Baldo sind in der Regel gut befahrbar, Schotter gibt es eher kaum. Man kann das Gebiet bis weit in den Norden befahren und das nutzen vor allen Dingen die Italiener ausgiebig – mit dem Auto und dem Rad. Wenn Ihr mit dem Motorrad unterwegs seid, bitte unbedingt mit Radfahrern rechnen. Die Italiener lieben ihren Radsport und sind auch im Gebirge immer wieder mit den Rennrädern und Mountainbikes anzutreffen.
Von Lazise über San Zeno nach Prada und über Brenzone zurück
Inhaltsverzeichnis
Wer mal eine Pause vom Urlaub an See machen möchte, hat in den kühleren Höhen am Monte Baldo dazu Gelegenheit. Der Weg führt über die Ebenen hinter Affi in das Bergmassiv. Auf dieser Tour sind wir auf der Süd-West-Flanke unterwegs. Hier findet Ihr die Route auf Google-Maps
Tourlänge: 71,8 km
Niveau: entspannt bis anspruchsvoll, kurvige Strecke Prada-Brenzone ist steil und nicht ohne
Gesamte Reisezeit (inkl. Pausen): 3 Stunden
- Highlights entlang der Strecke
- diverse traumhafte Blicke auf den See
- Hochseilgarten
- Wanderwege
Von Lazise bis Affi kommt ihr auf einer uninteressanten Route über die SS450. Kurz hinter Affi gibt es eine Kreuzung, die in Richtung San Zeno nach links weiterleitet. Über Costermano geht es dann bergan in den Monte Baldo. Hier habt Ihr die ersten Spitzkehren und der Blick auf den See ist ganz nett anzusehen. Ständig bergan geht es dann durch die Wälder und die Temperaturen werden kühler. Auch im Sommer empfiehlt es sich einen Pulli mitzunehmen, für den Notfall.
San Zeno di Montagna
San Zeno ist ein malerisches Bergdorf, das aufgrund seines tollen Blicks und der günstigen Anfahrt auch für Reisebusse interessant ist. Kommt man zunächst durch einen kleine niedliche alten Teil, weitet sich der hintere Bereich auf und Parkplätze für Busse machen den Charakter fast zunichte. Also halten wir noch im alten Teil und machen eine kleine Rast.
In San Zeno bieten die Bars im Ortszentrum einen tollen Blick über den See. Einige Restaurants sind in die Jahre gekommen, aber Cappuccino schmeckt auf der Terasse noch immer sagenhaft gut und der Blick ist es einfach wert.
Oberhalb von San Zeno liegt ein Hochseilgarten, in dem man sich austoben kann, wenn es denn sein soll. Die Website des Parks gibt mehr Informationen dazu.
Richtung Prada
Wir fahren aber weiter in Richtung Prada und hier wird die Strecke kleiner und kurviger. Der ein oder andere Wasserfall begleitet uns und wir finden immer wieder kleine Ecken für ein Picknick oder Hinweisschilder auf Wanderwege. Wer gerne wandert und sich am Gardasee aufhält, sollte sich den Wanderführer Gardaseeberge: Die schönsten Tal- und Höhenwanderungen. 57 Touren. Mit GPS-Tracks (Rother Wanderführer)* besorgen. Im Sommer 2019 soll die Seilbahn Prada-Costabella wieder eröffnet werden. Ich habe diese vor 15 Jahren noch benutzt und man kommt oben in ein Almgebiet, das auch noch beweidet wird. Wenn die Seilbahn wieder fährt ist es auch wahrscheinlich, dass die Hütten wieder öffnen und somit die typischen Speisen des Monte Baldo serviert werden. Jausen nach Monte Baldo Art sind Risotto, Pilzgerichte, Käse und Wurstplatten. Auf der Website der Seilbahn gibt es mehr dazu und wer Neues weiß, berichtet bitte.
Hier ein paar Eindrücke der Landschaft am Monte Baldo und der atemberaubende Seeblick.
Prada – Brenzone
Hui, wird das jetzt schön. 5 Kilometer hinter Prada wird die Straße noch enger und waldiger. Hier haben fahren wir in zahlreichen Kurven immer bergab um wieder in die Wärme des Sees zu kommen.
Liegt der See selber auf 65 Meter über dem Meer, befinden wir uns am Monte Baldo zum Teil deutlich über 1000 Metern. Die müssen jetzt in 8 kurvenreichen Kilometern nach unten bewältigt werden. Steil ist es und hier sollten die Bremsen noch ausreichend Belag haben!
Gelegenheiten für Pausen müsst Ihr suchen, hier ist hauptsächlich die Straße das Ziel. Ab und zu ist sie sehr steil und die Kurven sind Haarnadelkurven, die berühmten Tornante. Wenn mal ein Weg abzweigt, ist in der Regel Platz für einen Halt.
Wenn Ihr Brenzone erreicht, ist es eine Wohltat anzuhalten und den Blick mal wieder von der Straße abzulenken. Insgesamt ist die Strecke aber ein Genuss und der sommerliche Wald duftet herrlich auf der Strecke vom Berg ins Tal.
Brenzone – Lazise
Im oberen Teil von Brenzone, wenn ihr an die ersten Häuser kommt, finden sich auch gleich Bars und Restaurants. Von dem Weg aus dem Wald kommt ihr zudem in die typischen, schmalen Gassen der Dörfer und Städtchen am See. Bunte Häuser begrüßen Euch und die Eingänge liegen zum Teil sehr direkt an der Straße.
Noch weiter unten findet Ihr dann die Gardesana, die Seestraße, die Euch zurück zum Ausgangspunkt bringt. Ihr fahrt vorbei an San Vigilio, wo ihr nach der Tour noch ein paar Stunden an einem der schönsten Badestrände (Achtung Eintritt) des Gardasees verweilen könnt. Oder ihr genehmigt Euch noch einen Espresso oder ein Essen in einem der wunderschönen Seestädtchen.
Mehr Touren rund um den Gardasee findet Ihr auf dieser Seite: Motorradfahren am Gardasee
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